(1327.) Lichtjahre

Durch die modernste Technik, die uns zur Verfügung steht, ist es möglich geworden. Wir reisen unglaublich weit, bis in die Nachbargalaxien! Erforschen dort die Planeten und ihre Monde. Und das alles unter steter Beobachtung, Kontrolle und Aufzeichnung. Nicht nur vor Ort, die Aufnahmen werden sogleich gespeichert und von den Computern der Stationen kurz bearbeitet, komprimiert, Fehler herausgerechnet – es geht u.a. ums Datenvolumen – und per Funksignal über diverse Relais, auf Monden, Planeten, im Orbit derselben, zur Erde gesandt. Ist das alles? Nein, die Beobachtung erfolgt auch, wo immer möglich, direkt. Annähernd direkt. Durch Teleskope.

Wie man unschwer verstehen wird erfolgt beides nicht in Echtzeit. Das ist mit direkt nicht gemeint! Sondern die Zeitverzögerung bedingt durch die technischen Gegebenheiten und vor allem durch den Weg des Lichts ist erheblich, beträgt Jahre. Die Weltraumteleskope, die auf die dort auf fremden Planeten Tätigen gerichtet sind, erfassten, was dort vor einigen Jahren geschehen ist und jetzt als Lichtsignal eintrifft, seit sie im Einsatz sind und immer noch bündeln sie die Informationen und senden sie zur Erde. Regelmäßig kommen diese dann vor den Signalen der Stationscomputer an und werden durch diese vervollständigt. Unbemannte Gefährte, Drohnen, aber auch mutige menschliche Weltraumfahrer werden immer wieder dargestellt. Ausführlicher sieht man sie in den Kontrollzentren, doch auch überall im Fernsehen werden sie gezeigt. Sieht, wie einige Astronauten auf bisher völlig unbekannten Boden traten, dort forschten, erkundeten, nach für die Menschheit nützlichen Bodenschätzen und anderem suchten.

 Jim war ein solcher Astronaut.

Als er in die Höhle eintrat konnte ihn natürlich kein Teleskop mehr erfassen. Nur die Daten seiner Helmkamera wurden erfasst. Kurze Zeit später kam er wieder heraus. Er wirkte verwirrt, versuchte, seinen Helm abzunehmen, besann sich gerade noch rechtzeitig und taumelte zum Rover, fuhr zurück zum Lander.

Und nun ist er Jahre später zurück auf der Erde, während der Johnny, der Beobachter noch auf die Bildschirme starrt und eben sieht, wie Jim aus der Höhle kommt. Jim tritt auf diesen zu und zischt ihn an: „Hör auf, mich zu beobachten!“ „Wieso? Das habe ich die ganze Zeit getan! Das war hochinteressant!“ „Hör auf.“ „Wenn du willst. Aber schade um deine weiteren Erlebnisse!“ Der Monitor wird ausgeschaltet. Der Beobachter dreht sich um. Jim lächelt ihn an und sagt freundlich: „Besser.“ „Ich versteh nur nicht…“ „Das ist gleichgültig. Du wirst bald verstehen.“

Jim begibt sich in die Umkleide für das Personal. Dort nimmt er seine Ausrüstung ab. Steht für einen kurzen Moment nackt da, als wenn er überlegen würde, ob er schnell duschen soll. Dann beginnt er sich zu teilen. Aus jedem Teil entsteht ein monströses, furchterregendes Etwas, ein Alien, der sich durch die Gänge des Kontrollzentrums davonmacht, neue Opfer zu suchen.

Der Mann am Bildschirm hat diesen wieder eingeschaltet. Er sieht jetzt, was die Helmkamera aufnahm. Er sieht, wie das außerirdische Ungeheuer Jim überfällt. In ihn eindringt, ihn übernimmt. Er ist entsetzt. Er will den Alarmknopf drücken, da er begriffen hat, was das heißt, flucht: „Verdammte Lichtjahre! Verfluchte Ausdehnung der Galaxien! Verdammte Zeitverzögerung!“

Da fasst ihn von hinten eine Klauentatze und reißt ihn vom Bildschirm weg. Es ist zu spät. Sie sind da. Sie sind überall. Die ersten verlassen in der Form ihrer Opfer das Kontrollzentrum, machen als Mitarbeiter der Weltraumagentur Feierabend.
Doch ihre monströse Arbeit als Ungeheuer, die diesen Planeten, all seine Bewohner übernehmen wollen, beginnt gerade erst.

Denn der Beobachter, man nannte ihn Johnny Lightyear, hat versäumt, die Szene rechtzeitig zu beobachten, die Szene versäumt, in der der Alien den Weltraumreisenden anfiel und übernahm.

Autor: gerlintpetrazamonesh

Ich schreibe Texte und veröffentliche sie. Selbstverständlich, bitte beachten, unter Copyright, also keine gewerbliche Verwendung ohne Einverständnis, private Verwendung gestattet, aber mit Nennung des Autors! Da bin ich stur, es mag ja sein, es ergibt sich noch die eine oder andere Möglichkeit, einen meiner Texte ( um nur die Naheliegenden zu erwähnen: Literaturnobelpreis, Hollywood...) weiter zu verwenden! Selbstverständlich, nicht wahr. So selbstverständlich wie der Autorenname, wie sich der eine oder andere gleich gedacht hat, wie man heute sagt Fake ist, so ein P-Name - ganz ehrlich, so heiß ich nicht, nicht richtig, nicht wirklich. In dieser Realität, z.B. in Ausweispapieren. Aber hier, für meine Geschichten, da nennt mich Petra. Nur der Vollständigkeit halber, die Person auf dem Bild, und hier muß ich mit der Änderung des Bildes schnell auch den Text ändern, das bin nicht ich, sondern mein selbstgewähltes Wappentier, nebenbei schon seit Kindertagen. (Vormals lautete der Text zum da noch passenden ersten Bild, na ja, halt auch so ein Vierbeiner, im Blog: die Dame vom See, das bin auch nicht ich und es ist nur ein Gerücht, dass sie mir einen Füllfederhalter namens Excalibur aus dem Gewässer apportierte. Aber das war ja auch ein Hund, ein richtiger Hund - auch mein Hund (hätte ich sie Morgana le Fay nennen sollen? Vielleicht den Nächsten) - an einem Alpensee, der, nein, die, die hätte das auch gekonnt, nämlich Excalibur apportieren, so ein toller Hund!) Bestimmt schreibe ich auch über sie mal was, aber: Dackel, um das klarzustellen, sind keine Hunde. Zumindest nicht im herkömmlichen, landläufigen Sinn. Dackel sind Wesen höherer Art, wobei boshafte Menschen oft auch einwenden: niedrigerer Art. Aber dazu in ungefähr, also keine Sorge, jedem 100. Textbeitrag mehr! Also gleich im ersten, ersteingestellten, der hier der automatischen Reihung nach der Allerletzte ist. Was jeder Dackel gleich versteht.

4 Kommentare zu „(1327.) Lichtjahre“

  1. Eine gute Vorlage für einen SciFi Film, den ich mir ansehen würde. Ich mag sie ja..die Alien Filme. Auch wenn mir die lieber sind, in denen niemand den anderen „übernimmt“. Aber auch das ist spannend.
    Hier hätte ich jetzt gerne weiter gelesen 🙂

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    1. … wer weiß. Vielleicht… Ich weiß immer selbst nicht, ob es denn zu einer Fortsetzung kommt! Aber eigentlich ist ja schon alles passiert. Ist schon blöd, dass das Licht Jahre braucht.
      Was die Filme angeht: In der Handlung gefällt mir eigentlich nur der Kleine, der aus seinem Wirt entkommt. So ein süßer kleiner Ali! (Gesprochen Aili, versteht sich). Mehr von den Phantasiezeichnungen Gigers wäre mir lieb gewesen.

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    1. Ja, der Weltenraum ist gemein und heimtückisch. INsbesondere aufgrund seiner physikalischen Bedingungen, deren eine ich herausstellen wollte – selbst das Licht unserer Sonne braucht ja bereits Minuten bis zu uns!

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